Grundwasserkörper (Wasserlinse) unter dem Wasserschutzgebiet (Lage: siehe Karte Wasserschutzgebiet)
Aufbau (vereinfacht):
2 Grundwasser-führende Sandschichten, getrennt durch Geschiebemergel (alles ein Geschenk der Eiszeit)
in unterer Sandschicht:
Grundwasser gespannt (=steht unter Druck)
Grundwasser liegt als Süßwasserlinse auf dem (alles umgebenden) Salzwasser
Vermischung von Süß- und Salz- zu Brackwasser nur in Übergangszone (sonst trennt die Schwerkraft)
Höhe der Brackwasserzone nicht konstant, sondern hebt und senkt sich (abhängig z.B. von Tide und Fördermenge)
Speisung des Grundwasserkörpers (=Grundwasserneubildung) durch Versickerung von Niederschlägen
Sandboden als natürlicher Filter für das Sickerwasser
Wassergewinnung und -aufbereitung
Das läuft im Wasserwerk:
Förderung des Grundwassers (aus unterer Sandschicht) als Rohwasser mit Förderbrunnen
Weiterleitung des Rohwassers in Druckfilter
dort unter Zugabe von Druckluft Aufbereitung zu Trinkwasser:
Ausfällen von Eisen und Mangan (zur Vermeidung von schwerlöslichen dunklen und unappetitlichen Hydraten im Trinkwasser)
Entsäuerung (Entfernung der aggressiven Kohlensäure zur Vermeidung von Korrosion im Netz)
Aufhärtung, da Filter Kalk enthalten (=Erhöhung Kalkanteil, auch zur Vermeidung von zu weichem Wasser)
keine ständige Chlorierung (aber: Möglichkeit für Zugabe von Chlor, wenn Wasserqualität dies erfordert)
Zwischenspeicherung des Trinkwassers in Behältern (zum Ausgleich von Verbrauchsspitzen, wenn Abnahme- und Fördermengen voneinander abweichen)
Einspeisung des Trinkwassers ins Trinkwassernetz über Einspeisepumpen
Trinkwasserverteilung
Jeder Tropfen Trinkwasser kommt aus dem Wasserwerk Nebel:
Versorgungsnetz mit einer Druckstufe
keine Pumpstationen oder ähnliches im Netz
keine Übergabestellen mit fremden Versorgungsnetzen
Vom Wasserwerk zum Wasserhahn:
Weiterleitung des im Wasserwerk eingespeisten Trinkwassers über Hauptleitungen
Verteilung über Hausanschlussleitungen
Erfassung abgegebener Wassermengen mit Wasserzählern (i.d.R. einer je Gebäude)
für Feuerwehr: Abnahme an Hydranten möglich
für Baustellen: Bereitstellung von Bauwasser möglich, siehe dazu Kundenservice
Technik
Wir betreiben unsere Wasserversorgungsanlagen nach den Regeln der Technik, insbesondere nach DVGW-Regelwerk.
Trinkwassergewinnung
Einrichtung
Angabe
Wasserschutzgebiet
Fläche
ca. 2,5 km²
Förderbrunnen
Anzahl Brunnen
5
Bohrtiefe je Brunnen (unter GOK)
56 - 69 m
Anzahl Förderpumpen je Brunnen
1
Leistung Förderpumpen
30 - 45 m³ / h
Notstromaggregate
vorhanden
Beobachtungsbrunnen
Anzahl
35
Bohrtiefe je Brunnen (unter GOK)
16 - 105 m
Bau eines weiteren Förderbrunnens vorgesehen
Wasserwerk
Anlagenteil
Angabe
Filter
Anzahl Druckfilter
3
Filtermaterial
Kalksteingranulat (CaCO3)
Material Stützschicht (im Filter)
Kies
Volumen (je Filter)
15.500 l
Filterleistung (je Filter)
85 m³ / h
Behälter
Anzahl
2
Volumen (je Behälter)
800 m³
Einspeisung
Anzahl Netzpumpen
4
max. Leistung je Pumpe
82 bzw. 125 m³ / h
Wasserwerk
Notstromaggregate
vorhanden
Versorgungsnetz
Wasserversorgung für
ca. 2.200 Einwohner
bis zu 10.000 Personen (Saison)
Anlagentyp
Angabe
Gesamtnetz (1 Druckstufe)
Betriebsdruck
5 bar
Hauptleitungen
Länge
ca. 42 km
Material
PE, PVC, AZ
Durchmesser
DN 50 - DN 250
Hausanschlüsse (HA)
Anzahl
ca. 1.280
Hydranten
Anzahl
ca. 300
Schieber (ohne HA-Schieber)
Anzehl
ca. 280
Probeentnahmestellen (Netz)
Anzahl
6
Lage
mind. 1 je Gemeinde
Betrieb
Wir liefern das Trinkwasser frei Haus und sichern dessen Qualität.
Leistung
Kennzahlen:
Parameter
pro
Zeitraum
Leistung (ca.-Angaben)
Gewinnung - Fördemenge
Jahr
2021
400.000 m³
2020
415.000 m³
2019
384.000 m³
Einspeisung
Tag (24 h)
Vor-/ Nachsaison
400 - 600 m³
Hauptsaison
1.800 - 2.100 m³
Jahr
2021
396.000 m³
2020
409.000 m³
2019
380.000 m³
Abgabe an Haushalte und Kleingewerbe
Jahr
2021
340.000 m³
2020
328.000 m³
2019
364.000 m³
phys. Verluste
Jahr
2021
49.500 m³
2020
12.000 m³
2019
6.500 m³
Betriebshandlungen
Wir kümmern uns um Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung aller Anlagen der Wasserversorgung und kontrollieren das Roh- sowie das Trinkwasser.
Nachfolgend eine Auswahl unseres betrieblichen Alltags:
Kontrolle Wasserbeschaffenheit und -menge
wöchentlich: Kontrolle Grundwasser-Stand (Höhe) in Beobachtungsbrunnen
quartalsweise: Probennahmen (in ca. 10 Probeflaschen je Probe)
an allen Förderbrunnen zur Untersuchung der Rohwasserqualität
an Beobachtungsbrunnen zur Untersuchung der Grundwasserqualität
im Wasserwerk (Druckfilter, Behälter) zur Untersuchung der Trinkwasserqualität
an allen Probeentnahmestellen im Netz zur Untersuchung der Trinkwasserqualität
eigene Untersuchungen der Wasserbeschaffenheit (z.B. Salzgehalt, pH-Wert, elt. Leitfähigkeit); auch: Beobachtung von Veränderungen der Beschaffenheit über Dauer der Bepumpung (gilt für Förderbrunnen)
Analyse der Proben durch zertifizierte Untersuchungsstelle (externer Dienstleister); Ergebnisse der letzten (jährlichen) Vollanalyse siehe Trinkwasser-Untersuchung
Bei Abweichungen von Soll-Werten (=KEIN betrieblicher Alltag)